Sauber, Herr Tauber!

„…und wie du wieder aussiehst und ständig dieser lähärm…“ – Nix gelernt und Spass dabei: Motorkopp

Wie SPON berichtet keilt der CDU-Generalsekretär via Twitter gegen Minijobber: „Wenn Sie was ordentliches gelernt haben, brauchen Sie keine drei Minijobs.“ http://www.spiegel.de/politik/deutschland/peter-tauber-loest-mit-arrogantem-tweet-shitstorm-aus-a-1155830.html

Erstens: Unsinn. Auch mit „was Ordentlichem“ gelernt ist man vor Minijobs nicht sicher.

Zweitens: Was heisst „was Ordentliches“ gelernt? Wer sagt, was ordentlich ist? Peter Tauber? Peter Taubers Mutter ? („Guck Dir den Dieter an, der hat sogar ein Auto“, die Ärzte…) In einem Universum, das nach ordentlich und nicht ordentlich kategorisiert ist, möchte ich jedenfalls nicht leben.

Drittens: Peter Tauber will sagen: Wer arm ist, ist selbst dran schuld. Er/sie muss ja nur was Ordentliches lernen. Im Umkehrschluss: Wer reich ist, hat sich das verdient.

Na klar, im Wolkenkuckucksheim mag das stimmen. Im real existierenden Kapitalismus ist es aber mit derlei Phantasien von der Chancengleichheit nicht weit. Realität ist: Wer reich ist, hat vielleicht einfach reiche Eltern gehabt. Und wer nichts Ordentliches gelernt hat, hat vielleicht einfach keine deutschsprachigen Eltern gehabt. Probleme in der Grundschule, keine Empfehlung fürs Gymnasium, Eltern die das Schulsystem nicht verstehen.

Ist Peter Tauber zu doof um das zu sehen? Oder zu weit weg von den konkreten Verhältnissen? Schön wär´s. Wahrscheinlicher ist, dass es sich um einen kalkulierten  Affront handelt. Herabwürdigung, Ausgrenzung und Verächtlichmachung vermeintlich sozial Schwacher als politisches Programm, damit die, die was haben, das auch behalten können und die, die nichts haben, gar nicht erst auf die Idee kommen, ein Stück vom Kuchen zu beanspruchen.

Schluss mit der neoliberalen Weltverschlechterung. Vote left!